Ich bin ein Star – Holt mich hier raus: Abschied und Fazit vom Dschungelcamp 2012

Nun ist es rum, das Dschungelcamp 2012. Wir haben es überstanden. Die Feinde von Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! ebenso, wie die Fans. Das Geniale ist, dass RTL es schafft, dass beide drüber berichten, die Ablehner und die Möger. In beinahe jeder verflixten deutschsprachen Publikation ist es ein Thema, ob Boulevard, Provinzblättle oder Nachrichtenmagazin. Dieses kleine Abenteuer-Reality-Quiz-Spiel ist zweifellos ein Renner. Doch die 6. Staffel im 8. Jahr im australischen Dschungel war nicht die Beste.

Im Grunde genommen bin ich auch von der Dschungelkönigin Brigitte Nielsen enttäuscht. Ich fand sie zu überkandidelt, sie hat mehr auf Show gemacht, als auf Persönlichkeit. Ist nicht mein Stil. Das man beides vereinen kann, hat damals die wunderbare Desiree Nick vorgemacht. Gute Laune braucht kein ständiges Uuhuu-Gejaule, wie auf einer amerikanischen Highschool. Gidde war von Anfang an gesetzt, es war beinahe schon vorher klar, dass sie gewinnt. Und das mag ich nicht.

Vielleicht gab es deshalb zu wenig Reibung im Dschungelcamp. Denn die PR-Berater (was für ein Volk!) norden ihre Schützlinge ein, was sie im australischen Dschungel auf keinen Fall machen dürfen. Lästern zum Beispiel. Leute bloßstellen und angreifen. Brigitte Nielsen, Micaela, Rocco und Kim hielten sich an dieser Stelle sehr zurück. Rocco war zwar oft präsent und scheute keinen Konflikt, aber er wahrte stets seine Fasson und schwieg geschickt da, wo es angebracht war. Es fehlten also eine geröhrige Portion Gruppendynamik, wie wir es vom letzen Jahr, dem Dschungelcamp 2011, der 5. Staffel kannten.

Hinterher, das kennen wir schon, tut man vor der Kamera versöhnlich. Natürlich, die Stunde Sendezeit am Tag oder lass es zwei sein, ist arg begrenz. In einer Gruppe von 11 Leuten passiert selbstverständlich wesentlich mehr, als wir zu Gesicht bekommen. Wie müssen darauf vertrauen, dass das RTL uns die besten Szenen nicht vorenthält. Trotzdem sind wir einigermaßen überrascht, wenn sie zwei nach der Show zusammenfinden, als wäre nie etwas gewesen. Eins der viele Phänomene von Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!

Rivalinnen im Dschungelcamp 2012: Brigitte Nielsen und MicaelaRivalinnen im Dschungelcamp 2012: Brigitte Nielsen und Micaela

Die Leute, die Kandidaten, Stars oder Insassen des Dschungelcamps kommen rüber, wie du und ich, sind aber beindruckende Hollywood-Stars, Diven und Ikonen der deutschen Medienlandschaft. Man fühlt sich ihnen nahe, weil man sie von einer anderen Seite, also nur der glanzvollen sehen kann (wenn alles gut geht). Und da sind wir Fans von. Wir sind ihre Fans. Denken die!

Und so waren sie die Stars, die B-Promis der 6. Staffel von Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! dem Dschungelcamp 2012

Martin Kesici
Totalausfall. Kaum im Camp, zog er sich in sich zurück und weste vor sich hin. Man sah ihm an, dass er auf diese Nummer überhaupt keinen Bock hat. Ein harter Kerl, ein Metal-Man im Dschungelcamp, im Trashfernsehen, dort, wo geheult wird, gejammert, gezetert, so es Gruppendynamik gibt und Frauen, die auf dieser Bühne eine Konkurrenz sind. Nein, das ist nichts für einen Rock-Musiker, der eher kifft (vielleicht doch noch kokst), Bier trinkt und Whiskey, raucht und mit seinen Kumpels, seiner Gothic-Freundin abhängt. Aber was willst du machen mit den Steuerschulden, wenn du es nicht drauf gehabt hast mit der Buchhaltung? Schneller kannst du an die Kohle nicht kommen als im Dschungelcamp. Und so hat der Martin sich das genau ausgerechnet. Am Tag, als er ging, stand ihm laut BILD ca. 23.000 EURO Gage zu. Die Hälfte sind Steuern, 10.000 Steuerschulden, kommt er mit ungefährt null raus und hat mit seiner alten noch ein paar Tage super Urlaub. Aber er hätte uns nicht so platt belügen müssen, dass er so freiheitsliebend wäre und er sich seinen Auszug zwei Tage lang überlegt hätte …

Daniel „DLo“ Lopez
Überfordert. Völlig. Mir sich, mit seinem Leben, mit dem der anderen, mit seiner Karriere, mit dem Finanzamt, seinem Söhnchen, der Öffentlichkeit, den Frauen. Der Trau schwuler Mädchen, der Latin Lover in Würde gereifter Frauen, entpuppte sich als Heulsuse. Er hätte zuhause bleiben soll, hätte ja sagen können: Kinner, mir gehts nicht gut, ich muss erst mal meine Angelegenheiten regeln und komme vielleicht im nächsten Jahr in den Dschungel. Aber diese Reife hat er nicht. Als er dann endlich gemerkt hat, dass es vom Geld her eigentlich egal ist, wann der das Dschungelcamp verlässt, da ihm eh nichts übrig bleibt, hat er den Satz gerufen: Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!

Ramona Leiß
Unerträglich. Wir müssten leider an ihrer Kindheit teilnehmen. In dieser hatte eine gestrenger Vater im militärischen Ton befohlen wo es lang ging und eine hauptsächlich mit sich selbst beschäftigte Mutter pausenlos geredet. Beides zeigt sie im Dschungelcamp auch. Sie ist eine sehr unangenehme Person, hat etwas Verhärmtes, obwohl wir auch sagen, dass sie charmant moderieren kann. Damit hatte sie ja ihren Lebensunterhalt verdient. Aber sonst ist diese Frau latent agressiv, biestig, eine echte Ziege, mit der man lieber nichts zu tun haben möchte. Sie wurde zurecht so früh aus dem Camp gewählt. „In Ramonas Welt gibt es nur einen Fixstern – sie selbst!“

Jazzy
Armselig. Auch sie kreist hauptsächlich um sich selbst. Wurde zwar von ihrer Managerin, der sie am Schluß heulend um die Hals fiel, ordentlich gebrieft. Hatte aber nur im Schädel, unbedingt sie selbst bleiben zu müssen. Hätte nie gedacht, dass das so einstrengend sei, man selbst zu sein. Auch sie biestig. Mit Krampf versucht sie nicht zu lästern, woran sie aber kläglich scheiterte. In irgendeiner Ecke musse sie irgendjemand mit ihren Lästereien vollquatschen. Zum Ausgleich konfrontierte sie die Belästerten mit ihrer Meinung, um sich ein gutes Gewissen zu verschaffen. Wäre sie nur auf ihrem Sofa bei Chips und Cola geblieben, wenn hätten uns nicht so angewider abwenden müssen.

Ailton
Rufi an … nix. Er war der Sympath-Mann in die Dschungel. Sein Deutsch hat uns großen Spaß gemacht und Langweile ist kein Spiel. Irgendwann hatte der ehemalige Fußballstar keine Lust mehr und bat uns darum, nicht mehr anzurufen. Dann wollte er wieder und wir dachten, er sei sicher. Aber dann musste er gehen. Er verstand die Welt nicht mehr und rätselte, warum sein Fans nicht mehr rufi an. Aus Trost holte er sich einen Orgasmus beim Essen eines Hamburgers auf der Fahrt ins Hotel. Ailton ist ein Guter, ich fand ihn toll und hätte ihn auch gern als Dschungelkönig gesehen. Mir machte es jedenfalls nichts aus, dass er ins Camp pisste (was verboten ist) und im Dschungeloch mit Micaela lauthals einen fahren ließ.

Vincent Raven
Zwischen den Welten. Der Magier, Zauberfürst, Wahrsager, Extrem-Raucher und Rabenvater sorgte für viel Unterhaltung. Er ritt auf seinen Emotionen durch den Dschungel, das wir manches Mal das Fürchten lernten. Er beschwor die Wassermassen, die das Camp umspülten. Segnete die Kandidaten vor den Dschungelprüfungen mit seinem Rabenamulett. Die blöden Moves, die Ailton im Camp einführte, gingen ihn auf die Eier. Die rote Hose, fand er schwuchtelig, beim Robotertanz kam er aus dem Arsch. Er wusch sich nicht und er hat irgendein Ding mit Frauen laufen, die aus seiner Sicht an den Herd gehören. Er war auf Nikotin-Entzug und bekam einen Anfall, als der in eine Jauchgruppe fiel. Der Gestank würde ihm in die Seele steigen. Ab diesem Zeitpunkt, wollte er das Camp verlassen. Aber nicht freiwillig, denn dann gibts ja weniger Gage. Er wollte sich rauswählen lassen, was aber lang nicht funktionierte. Denn wir wollten ihn weiter sehen. Der Schweizer Zauberkünstler hat das Herz am rechten Fleck und eigentlich ganz sympathisch. Aber völlig „rübergeknallt“.

Radost Bokel
Langzeitarbeitslose. Lange dachte ich, sie wäre auch eine abgehalfterte DSDS-Kanidatin und wartete darauf, dass sie uns einen vorträllerte. Erst am Schluß bekam ich mir, wer sie war: Momo – ein Kinderstar. Jetzt ist sie hauptsächlich Parternin und Mutter. Aber raucht. Viel mehr ist sie wohl nicht. Reicht ja auch. Sie war Mitglied der Dreier-Bande mit Jazzy und Brigitte und wollte gegenüber Rocco schon handgreiflich werden. Der Schneid verließ sie aber als sie bei einer Dschungelprüfung Dschungelfraß essen sollte. Sie überließ ihrer kleinen Kollegin Kim das Ekelzeugs und wurde daraufhin prompt aus dem Camp gewählt. Zurecht.

Micaela Schäfer
Nacktfrosch. Sehr zeigefreudig bestieg sie den Wald. Halbnackt durch den Schmodder, das war für sie bezeichnend. Mit dem Thema Sex übertrieb sie es, was ihr kurz vor dem Finale zum Verhängnis wurde. Und zunächst ging uns auch ihre ständige Nackigkeit auf den Senkel. Doch dann lernten wir sie besser kennen und stellten fest, dass sie sehr gut erzogen war. Dass sie sich nicht in Schlamassel verstricken ließ, keine Konflikte heraufbeschwor, sich mit niemanden anlegte und stets ruhig und besonnen schien. Sie blieb ihrer Linie treu, selbst als im Dschungelloch Ailton aus lauter Verzweiflung sie zum Aufgeben zu überreden suchte. Micaela hat Kraft und Würde – trotz ihrer Auszieherrei und ihren künstlichen Brüsten. Ich bin ganz angetan von ihrem tollen Charakter und hätte sie gern als Dschungelkönigin gesehen.

Rocco Stark
Überzeugend. Trotz seines nachhaltigen Konflikts mit seinem Vater Owe Ochsenknecht, kam er nicht in die Verlegenheit in Selbstmitleid aufzugehen. Im Gegenteil. Jede Dschungelprüfung meisterte er mit einer unbeschwerten Leichtigkeit, die bewundernswert ist. Die Provokationen von Ramona und Jazzy konnte er souverän handeln, ohne sich auf ein keifendes Niveau herabziehen zu lassen. Für solch einen jungen Kerl ist das eine fantastische Leistung. Und dazu sieht er auch noch gut aus. Ich denke, er hat alles richtig gemacht, uns nur wenige Schwächen offenbart – wie die Schauspielerei, die ihm sicherlich nicht vererbt wurde. Er machte eine sehr gute Figur und hat sich unseres Respekt redlich verdient. Hauptsache, er hebt nicht ab. So eine kleine Tendenz ist da sichtbar. Aber das sei seiner ungestümen Jugend zuzuschreiben.

Kim Gloss
Süß. Auch sie zeigte, wie ihr Kuschelpartner Rocco, keinerlei echt Schwächen. Im Gegenteil. Mutig und charmant, knuffig und klug meisterte sie das Dschungelcamp ohne Tränen und Selbstmitleid. Ihre Dschungelprüfungen vollbrachte sie mit Bravour, sie lästerte nicht, biederte sich nicht an, schien stets natürlich, einfach und sicher. Eine zauberhafte Leistung. Wir drücken ihr die Daumen wir eine fantastische Karriere!

Brigitte Nielsen
Showstar. Was willst du zu Brigidde noch viel sagen. Ihr Name erklingt wie Donnerschall, ihr fliegen in Deutschland die Herzen nur so zu. Ihren dänischen Akzent hören wir ungleichlich gerne und das Chearleader-Gehuhe erinnert uns an wunderbare Teenie-Filme. Eine Schauspielerin oder gar „echter“ Hollywoodstar ist sie zwar nicht. Aber wen schert das schon? Für uns ist sie einer. Sie zeigt Schwächen, etwa in ihrer Verbindung zu Ramona oder den zwei Camp-Elsen Jazzy und Radost. Überschütte sie mit Zuneigung und sie ist auf deiner Seite. Sie hängt ihr Fähnchen nach dem Wind und kommt damit durch. Gut, sie weiß, wann es drauf ankommt. Sie hat begriffen – sicher auch durch ihren erfolgreichen Kampf gegen den Alkohol – dass man ein Opfer bringen muss, wenn man ein Ziel erreichen will. Sie hat den Titel verdient, aber wie gesagt, ich persönlich hätte lieber jemand anderen auf dem Dschungel-Thron gesehen.

Dschungelcamp-Statistik
Die Ergebnisse des Zuschauervotums nach der letzten drei Tage:

27.01.2012
Brigitte Nielsen 36,63%
Kim Debkowski 30,48%
Rocco Stark 16,88%
Micaela Schäfer 16,01%

28.01.2012
Wer soll Dschungelkönig/in werden? VORFINALE
Brigitte Nielsen 49,65%
Kim Debkowski 33,65%
Rocco Stark 16,70%

FINALE vom 28.01.2012
Brigitte Nielsen 56,73%
Kim Debkowski 43,27%

Brigitte Nielsen ist die „Königin des Dschungels“ 2012!
Das Dschungecamp, so haben wir in dieser Staffel gelernt, ist nicht für jede hart!

Dschungelcamp 2012: Kandidaten-Posing im BaumhausDie Stars des Dschungelcamp 2012 (v.l.n.r.: Jazzy, Martin Kesici, Radost Bokel, Micaela Schäfer, Sonja Zietlow, Vincent Raven, Brigitte Nielsen, Kim Gloss, Ramona Leiß, Dirk Bach, Daniel „DLo“ Lopez, Rocco Stark, Ailton

2 Antworten auf „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus: Abschied und Fazit vom Dschungelcamp 2012“

  1. sehr nett gemacht.
    würd mich freuen, wenn du hin und wieder infos gibst, wann zb. campbewohner im tv zu sehen sind, oder ob irgendwelche projekte anstehen. vielleicht kannst jo auch news hier bloggen, falls sich was tut bzgl. ibes2013.
    servus

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