Papis über die bestürzende Homophobie im Senegal

Papis ist Model und gay. Ganz normal. Im Senegal aber – und in vielen anderen Ländern, wie Russland, Afghanistan und weiß der Geier wo – ist Homophobie ein großes Thema. Wie schwer es Menschen in diesen Ländern haben, die queer oder gay sind, erklärt er in einer ergreifenden Szene!

Papis ist eine weitere Überraschung im diesjährigen Dschungelcamp. Er ist klasse, eine eine ruhige, tolle Art, kocht gut, hat Humor, ist sehr klug, sehr menschlich, sehr aufrecht und authentisch und er ist ein super Chef. Man muss ihn einfach mögen. Wer hätte das vorher gedacht. Doch auch er, das weltweit erfolgreiche Topmodel, hat Probleme. Wegen seiner sexuellen Ausrichtung … in seiner Heimat, dem Senegal. Weder innerhalb seiner Familie, noch im Staat selbst, ist Homosexualität – die nicht erworben, sondern angeboren ist – ein Tabu bzw. eine Straftat. Unfassbar. Und sehr traurig. Papis aber kann auch Gefühle. Er ist wirklich und ganz echt ein richtig toller Mann!

Wir können uns das nicht mehr vorstellen. Aber auch bei uns war die gleichgeschlechtliche Liebe verboten und man konnte noch bis in 70er-Jahre dafür ins Gefängnis kommen. In Deutschland kriminalisierte § 175 über 123 Jahre Homosexualität und legitimierte staatliche Verfolgung von schwulen und bisexuellen Männern. Seit dem 11. Juni 1994 gibt es in Deutschland keine strafrechtliche Sondervorschrift zur Homosexualität mehr.“ Was für eine ungerechte, miese Scheiße so etwas ist, bezeugt der Beitrag zum Thema auf LSVD.DE. Daher sollten wir uns nicht über den Senegal erheben.

Akutell ist die russische-orthodoxe Kirche und ein mörderisches Russland weit vorne in Homophobie. Man ist dort sogar bereit grausame Morden in einem schrecklichen Krieg durch die Bekämpfung von „Schwulenparaden“ zu rechtfertigen. Apropos: Auffällig ist, dass im Dschungelcamp noch gar nicht über den Krieg in der Ukraine geredet wurde? Ist das eine Vorgabe vom RTL?

Papis erzählt Gigi von seiner Familie, Homophobie im Senegal und seiner Modelkarriere

Papis erzählt Gigi von seiner Familie („Ich komme aus einer großen Familie. Mein Vater hat drei Frauen. Wir sind 26 Kinder.“) und seinen Anfängen in der Modelwelt: Mailand, Paris, London – Papis war überall. Erzählen konnte er seiner Familie nichts von seiner Karriere, da sein Stamm sehr maskulin geprägt ist: „Das Modeln habe ich vor meiner Familie geheim gehalten. Meine Familie würde das nicht akzeptieren. Mein Stamm ist wirklich sehr konservativ. Das sind Jäger, die sind sehr männlich.“ Durch seinen Erfolg hat Papis seiner Familie ein Haus kaufen können: „Es ist mein Sozialprojekt. Meinem Vater habe ich das Haus renoviert. Ich habe hart gearbeitet, um ihn stolz auf mich zu machen. Ich mache alles für meine Familie.“ Auch wenn es mit der Familie oft nicht einfach ist, schickt er immer weiter Geld. „Was ich nicht verstehe: Du hilfst der Familie, warum meckern die?“, entgegnet Gigi. Der 46-Jährige erzählt weiter, dass er keine Schande für seine Mutter sein möchte und dass er es nicht selbst entschieden habe, schwul geboren zu sein. „Papis strahlt sehr viel, aber in seinem Körper ist er sehr, sehr traurig. Ihm geht es scheiße, ich weiß das. Aber man muss lieben, wen man will – fertig, aus“, berichtet Gigi später im Dschungeltelefon.

Papis an Tag 1 am Strand bei ICH BIN EIN STAR - HOLT MICH HIER RAUS
Tag 1 Papis Loveday (l.), Markus Mörl und Djamila Rowe beim ersten Zusammentreffen am Strand.

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