Djamila ist sehr sympathisch. Ihr Gesicht scheint zwar zerstört, aber sie beweist Humor und zeigt Mut. Außerdem ist sie teamfähig und fällt ihr angenehm auf. Sie hat sogar einen Fetisch. Doch sie ist allein.
Wie schon beschrieben und erzählt, hatte Djamila keine einfache Kindheit, wurde extrem vernachlässigt. Schrecklich. Vor Jahren hatte sie etwas mit einem Politiker in Berlin, wurde hier aber auch offenbar ausgenutzt. Sie erklärte ja selber, dass sie stets für andere da ist und selber an letzter Stelle kommt. Kein Wunder, wenn sie an Narzissten gerät, die das ausnutzen.
Djamila ist einsam
Djamila erklärt, sie wäre durch mit den Männern. Eben weil sie so schlechte Erfahrungen mit Männern und auch in ihrer Kindheit scheußliche Erfahrungen machen musste. Offenbar lebt sie allein und relativ zurückgezogen. Bis vor kurzem hatte sie noch einen Hund, der ihr das Gefühl von Liebe und Zugehörigkeit gab.
Nun erklärt Djamila im Dschungelcamp, dass sie hier, im Dschungel, wenigstens nicht alleine sei und insofern die Show und den Aufenthalt genießt. Können wir verstehen. Das Thema Einsamkeit ist in unserer Gesellschaft und insbesondere bei Promis und in der Öffentlichkeit ein … Tabu. Alte Menschen, Omas und Opas, die dürfen das sein, die dürfen sich einsam fühlen. Aber nicht wir, die wir mitten im Leben stehen. Und doch betrifft das Thema sehr, sehr viele Menschen.
Wir Menschen haben Jahrhunderttausende an Lagerfeuern gesessen, gelacht, gesunden, geliebt und uns Geschichten erzählt. Wie waren nie allein. Bis wir sesshaft wurden, bis aus uns moderne Menschen in Leistungsgesellschaften mit der extrem Ungleichheit wurden. Djamila ist nicht allein verantwortlich für ihre Einsamkeit. Es ist ein Massenphänomen, der Schatten unserer Zivilisation, unserer kapitalistischen, effektiven, erfolgsverwöhnten, individualistischen Gesellschaft. Das Patriachat tut ihr das übrige. Lesenswert: Die Wahrheit über Eva!