Märchenonkel Dr. Bob unterrichtete mit seinen beiden Pädagogischen Assistenten Sonja und Daniel die 3c zum Thema Schlimms Märchen. Eine Schülerin wäre eh durchgefallen, ist hat aber nach der Unterricht, die Schule von sich aus verlassen: Angelina. Der Klassensprecher Walter – der stets glaubt, auch Klassenbester zu sein – wird seit 50 Jahren nicht in die nächste Klasse versetzt. Woran das liegt, konnte man am Tag 8. der 9. Staffel Dschungelcamp sehr schön beobachten.
Die Unterrichtstunden in der Märchenfrage für die leicht zurückgebliebenen Schüler der Sonderschulklasse 3c hat mir sehr gut gefallen. Die Märchen wurden sehr anschaulich dargestellt. Vielleicht nicht ganz glaubwürdig mit den finster dreinschauenden 7 australischen Zwergen und dem merkwürdigen Krokodil, welches mit verbundenem Maul aufgewaltert wurde. Aber Frau Holle, die Schmodderpech aus dem Fenster gießt und das Knusperhäuchen mit Kakerlaken-Lebkuchen waren doch sehr anschaulich. Da haben selbst die beknacktesten Schülerinnen und Schüler der 3c noch was gelernt. Das man den Mund nicht zu voll nehmen sollte vielleicht. Oder das man die Schule abbrechen soll, bevor man noch etwas leistet. Vielleicht. Das küssen der Kröte war grenzwertig. Das Tier hätte sich sicher verweigert, wenn es keinen Knebelvertrag vom RTL hätte unterzeichnen müssen.
Nur das debile Geheule beim Abschied von der Schule hätte man uns ersparen können. Aber bei einer Bachelorette wie Angelina ist nichts anderes zu erwarten. Früher haben wir noch Käsebrote nach so einem Luder geworfen. Aber heutzutage flennt alles nur. Tears in the Tümpel. Tümpel of Love.
Frau Holle macht ernst und schüttet Federn übern den stinkenden Schmodder auf die faulen Säcke
Wasser marsch in die Dschungel-Badewanne
„Ich hab‘ scheiße geschlafen, ich hab‘ scheiße geträumt, alles Scheiße“, motzt Tanja. Zeit also für eine Wellness-Badewanne mit Mister Bademeister Benjamin Boyce. Gemeinsam mit Benjamin darf das schnatternde DSDS-Sternchen auf Schatzsuche gehen. Nach einem Weg durch den Regen entdecken die zwei Schatzsucher eine Nachricht: „Noch mehr Wasserspaß! Füllt die Badewanne mit Wasser bis der Schlüssel erscheint! Zum Abdichten der Wanne dürfen keine fremden Hilfsmittel verwendet werden.“
Im Dschungel steht eine alte, löchrige Badewanne. Aufgabe ist es, sitzend in der Wanne den Trog nur mit Händen und Füßen abzudichten und zu befüllen. Dazu setzt sich Tanja im Bikini in die Wanne. Benjamin wird zum Wasserträger und muss die Wanne voll machen. Dazu zieht der Ex-Boygroup-Sänger eine Anglerlose an und füllt sie an einer Quelle mit Wasser. Dann rennt er mit der vollen Latzhose zur Badewanne und entleert das kostbare Nass. Nur wenn genügend Wasser in der Wanne bleibt, steigt der Schlüssel zur Schatztruhe, der sich an einem Schwimmköper in einem Rohr befindet.
Wir Zuschauer sind nicht gerade verwöhnt. Aber Tanja in der Dschungelwanne ist einen Blick wert.
Walter ist ziemlich vielfaltig.
Die Camp-Entertainer tun das, was sie am besten können: Chillen, abhängen, ausruhen, schlafen. Oder?
„Ich muss pinkeln, ich muss Haare waschen und rasieren. Und feucht ist es hier auch. Irgendwie pass ich hierher.“
Klar, denn Freiwald = Dschungel. Und – naaatüüüülich – „weil ich kann mich auch optisch wieder sehen lassen.“
„Ich habe keine Konkurrenz. Soll gehen, wer will. Für mich steht es fest: Ich werde Dschungelkönig.“
„Ich wollte dich bitten“, sagt Maren, „deine spitzen Bemerkungen mir gegenüber zu unterlassen. Das ist nicht gut für die Stimmung und nicht gut für meine Laune.“
Darauf der Walt-Schrat: „Ja, tut mir leid. Ich sage das, was ich denke, und da bleibe ich auch bei.“
„Dann bist du halt ein Arschloch. Du hast bei mir sowieso verschissen bis in die Steinzeit.“ Maren liest Walter, den Camp-Gollum, Rumpelstilzchen, den Tasmanische Teufel zurecht die Leviten. „Wie du mich hier behandelt hast. Und wenn du mich weiter so behandelst, dann tret ich dir so was von in deine Eier, die die Nation gesehen hat, dass du dich umkuckst.“
Das erste Mal, das Walter wirklicher Wind entgegen weht. Gut gemacht, Maren, Respekt und … weiter so!
„Jetzt geht es um die mentale Stärke, wo der Körper langsam schlapp macht“, wie Meister Öder Aurelio weiß. Jörn ist übrigens der Camp-Pumuckl. Aurelio beneidet Angelina, dass die nun geht. „Ich mache hier nichts mehr. Man ich beneide dich so. Wenn man nicht mehr kann, kann man nicht mehr. Punkt. Wenn es nicht mehr geht, geht es nicht mehr.“
Dazu Patricia: „Sie wird halt gepampert und gepampelt. Jetzt ist sie hier hergekommen und dann ist das so.“
Und Walter: „Angelina hat massive Probleme, die sich nicht verbessert haben, und zwar seelischer Art.“
Angelina und Walter als Hänsel und Gretel im Hexen-Gefängnis
Die armen Mädels haben keine Freunde
Tanja überdreht und quatscht Jörn eine Beule am Hals und macht voll so den Heckmeck. Witzig, näää.
„Dein Gesinge … Ich krieg voll den Hass gerade“, warnt Sara. Doch zu spät. „Ich hatte Tanjas Ohrwurm im Gehirn.“ Was für ein Gehirn, will man spontan fragen.
Doch Melancholie hat den Rest der Mädels weiterhin fest im Griff. Wir beobachten das einigermaßen befremdet.
Sara und Patricia sitzen am Lagerfeuer und führen ehrliche Nachtgespräche.
Patricia: „Hast du eine beste Freundin?“
Sara: „Ja, in meinem Alter. Aber mein Mann ist eigentlich wie meine beste Freundin. Und meine Mutter auch.“
Und dann zurück zur besagten „besten Freundin“: „Sie ist eigentlich eine Partyfreundin, sie erzählt viel und lenkt mich immer ein bisschen ab.“ Das „GNTM“-Model weiter: „Es ist halt schwer jemand zu haben, wenn man in dieser Branche arbeitet, der sich ehrlich für einen interessiert.“ Patricia stimmt ihr zu.
Sara: „Jedes Mal, wenn ich wirklich Probleme hatte und eine Freundin gebraucht hätte…“
Patricia: „War sie da?“
„Nö!“
„Ich habe auch keine Freunde, wirklich.“
„Wenn es dir gut geht, sind sie immer alle da. Da kannst du 20.000 Freunde haben. Aber wenn es dir kacke geht …“
„Ist keiner da!“
Sara: „Gar keiner, außer deiner Familie.“
Patricia: „Oder ein Teil der Familie.“
„Deswegen, ich bin nicht so der Freundesmensch.“
Manchmal wünsche ich mir schon eine Freundin, aber das kannst du nicht erzwingen. Außerdem vertraue ich sowie den Leuten nicht.“
„Kann ich nachvollziehen. Als ich zu dieser „GNTM“-Kacke hingegangen bin, da hatte ich gar keine Freundinnen, aber auf einmal wollten alle meine Freundin sein. Freunde sind kostbar. Wahre Freunde! Habe ich nicht.“ P
atricia: „Ich auch nicht. Meine Mutter z.B., als sie noch mit meinem Vater zusammen war, war Wahnsinn, wieviel Bekannte da alle waren. Und wo dann diese Geschichte mit meinem Vater war und wo er sie dann – du weißt schon – ey, kein Schwanz von diesen Oberflächlichen hat da irgendwann einmal bei meiner Mutter angerufen. Keiner hat gefragt, ob er ihr helfen kann. Schon hart, ne?“
„Es ist echt krass.“
„Es ist die oberflächliche Bussi-Bussi-Gesellschaft.“
Sara: „Ja, genau. Ich verkehre auch nicht gerne auf solchen Veranstaltungen. Reizt mich nicht.“ Patricia: „Du musst vorsichtig sein, in dem Beruf sind ja nur so Deppen.“
Nun, der Rest ist schnell erzählt. Patricia „PhoenixP“ Blanko konnte nicht genügend Zuschauer gewinnen und muss als erste unfreiwillig das Dschungelcamp verlassen. So ist das. Sie hätte sich mehr zeigen sollen, mehr Action, mehr Charmanz oder mehr Konflikte zu Tage bringen sollen. Hat sie nicht, dann ist auch gut, dann darf sie gehen.
Das Camp leidet unter vorzeitigem Damenverdruss.
Der Spruch des Tages heute von Tanja:
„Man muss immer den Menschen drinnen sehn.“