Claudelle? Littel Joey? Olivia Jones? Wer soll Dschungelkönig oder Dschungelkönigin werden? Wir Zuschauer werden das heute entscheiden. Da Joey gestern von den drei im Finale verbliebenen Dschungelstars die wenigsten Stimmen bekommen hat, deutet alles auf Olivia an. Die Stimmen für Claudelle sind ihrem gestrigen Geburtstag geschuldet – also geschenkt. Und ihrem Sexgeplapper, immerhin ist und war sie die schönste Frau im Camp. In jedem Fall ist die Besetzung des Finale gerecht und folgerichtig. Auf die Zuschauer ist doch Verlass. Wir wollten Fiona und Georgina nicht wirklich so lange sehen. Wer gestern für die kaum zu ertragende Fiona, die das Camp endlich verlassen musste, angerufen hat, bleibt schleierhaft. Auf der Strecke bliebt die letzen Tage die Gruppendynamik. Denn auch Fiona bekam ihr Verhalten nicht gespiegelt. Und so schmort jeder mehr oder weniger im eigenen Saft.
Eins ist mal sicher. Ihre Geburtstagsparty 2013 – ihr 37. oder 39. Geburtstag – wird Claudelle nie mehr vergessen. Deshalb war ihr Gejammer, ohne ihre Freunde und Familie keinen richtigen Geburtstag zu haben, kindisch.
„Du hast es geschafft, bis zu deinem Geburtstag hier drin zu bleiben“, motiviert sie Fiona. Drin bleiben, das klingt wie Irrenhaus. Und sie bleibt sogar drin im Finale.
Claudelle dazu: „Wir machen jetzt Geburtstags-Zähneputzen, Geburtstags-Bohnen und eine Geburtstags-Dschungelprüfung …“
„Und eine Geburtstagsparty“, nervt Fiona.
„Und dann kriege ich ja noch einen Kuchen.“
Fiona hat wieder so dermaßen genervt. Außerdem hatte sie fruchtbare Angst, das Camp vor dem Finale verlassen zu müssen. Aber lassen wir uns die Geburtstags-Szene von einem Fachmann erklären. Oliver Kalkofe: „Rot-Stengel Fiona gratuliert Birthday-Torte Clodelle in den Wahnsinn! Puh, das ist auch echt ne Horrorvorstellung: Du hast Deinen Ehrentag und von morgens bis abends hüpft das feuerrote Q-Tipp-Weibchen als lebende Geburtstagskerze um dich herum und ruft ‚Du hast Geburtstag!‘ – und du kannst die nicht mal auspusten!“
Horror. Dabei gab es interessantere Geschichten im Camp vor dem Finale – denn damit hat Fiona nun wirklich nichts zu tun: Mit Sex.
„Der sexistische Lagerkoller“
Claudelle hat ein Stillkissen bekommen. Sie hat eine Tochter, das wussten wir nicht. Wie alt mag die sein? Egal. Auf dem Fick …, ääh, Stillkissen stehen geheime Botschaften, die sie offenbar gerade erst entdeckt: „Ficken 2013“ und „Fickschlitten.“ Ist Fickschlitten australisch für Stillkissen? Auch das erfahren wir nicht. Unter diesem seltsamen Wort steht aber noch eine außerirdische Botschaft: „Freu mich auf den nächsten Blowjob.“ Allerdings ohne Preisvorschlag. Lassen wir uns dieses Outing noch mal von Oliver Kalkofe erklären: „Das ist auch echt süß… so wie ne Nachricht von Mama: ‚Hallo mein Pupsibär, hoffe dein Arschpilz juckt nicht mehr so doll, aber bald kann Mama wieder eincremen! Pack dir nicht so viel an den Lümmel, du hast schon ne Brille! Hoffe der Eiter läuft nicht aus der Hose und der Geruch ist nicht mehr so schlimm, aber das sieht man ja nicht im Fernsehen. Dicker Schmatz, deine Mami!‘ Geburtstag kann so peinlich sein …“
Und das alles während der aktuellen und sehr deutschen Sexismus-Debatte, die unter dem Hashtag #aufschrei einen Sturm der Entrüstung auslöst. Aber Claudelle hält sich tapfer. Und wir kennen noch jemanden, der nach dem Dschungelcamp eins auf die Schnauze kriegt.
Wir erfahren auch, dass Claudelle auf King Kong steht. King Kong ist ein großer, haariger Affe, der eine Südseeinsel besitzt und sich in blonde Frauen verliebt. Aha. Wie animalisch. Dabei behauptet, Gorillas hätten einen relativ kleinen Penis. „Silva ist ein Gorilla?“, entfährt es Olivia. Kein schlechter Gag. Aber das ist auch Sexismus, oder? Porno-Pat und Joey wollen mit diesem schrägen Sextalk nichts zu tun haben. Was die beiden Jungs sehr sympathisch macht. Vor allem – und mal wieder – Joey. Der meint: „Die Menschen sehen das und denken sich auch: Was geht den hier ab? Das sind intime Gespräche, das kannst du doch hier im Dschungel nicht erzählen.“
Olivia: „Also reden wir übers Wetter.“
Fiona – die ist verheiratet? Echt? Mit 12?: „Es ist feucht, fröhlich.“
„Ja, und dann so eine steife Brise … Hey, ihr könnt wieder herkommen. Wir reden jetzt über was anderes.“
Joey – die „hellsichtige Transe“, wie Mutti findet – hat jedenfalls Angst, im Finale der einzige Mann im Camp zu sein und fleht Olivia an: „Bitte, Oliver, komm raus!“ Das fand ich wirklich lustig.
Promi-Lästern mit Fiona und Olivia
Beim Lästern ist Olivia stets ganz vorne mit dabei, weil das ihre Strategie ist, Sendezeit und damit die Dschungelkrone zu bekommen. Und Fiona hat nicht viel zu bieten, also muss sie über andere reden. Beispielsweise über ihre Begegnung mit Désirée Nick, der legendären Dschungelkönigin der 2. Staffel von 2004, beim „perfekten Promi Dinner“ auf Vox. Wer in dieser Sendung landet, ist i.d.R. schon ziemlich unten und braucht dringend, dringends Sendezeit. Nun erzählt Fiona, die fürchtet das Finale zu verpassen, dass die „Schreckschraube“ Désirée siegt fragte, wer sie denn sein, was sie bisher geleistet hätte und weshalb sie da sein. Tja, das wüssten wir Dschungelfans auch gern. Fiona erzählte, sie hätte bei Germany´s Next Topmodel – als die schlimmste Sendung neben dem Bachelor – mitgemacht. Daraufhin wollte die Nick wissen, welchen Platz sie belegt hätte. Den vierten. „Das ist ja Meilenweit vom Sieg entfernt. Das ist ja gar nichts“, erklärte Désirée und hatte, wie meistens, Recht. Mit dieser Art Humor hat so ein unreifes Ding wie Fiona natürlich nichts am Hut. Und auch Olivia begreift nicht, da sie ja ausschließlich aufs Lastern konzentriert ist.
„Das ist echt eine Hexe. Kennst du sie?“
„Ja.“
„Verstehst du dich mit ihr?“
„Nee. Es geht. Wir hatten mal so lustig auf Zicken-Krieg gemacht und so. Aber, mit der befreundet zu sein, ist sehr schwierig, sage ich mal so“, gibt Olivia zu. Macht doch nichts.
Beim Promi-Lästern fallen weitere Namen. Namen, die wir noch im Dschungelcamp sehen oder schon gesehen haben. Die Intelligenz-Bestien Tatjana Gsell und Djane und Ex-Bohlen Naddel.
Olivia fällt ihr ins Wort beim Namen Tatjana Gsell: „Die kann ja auch überhaupt nix, und die ist auch nicht sympathisch, weil die wirkt so verzweifelt, aber hat trotzdem so eine Arroganz, die findet sich ja auch super.“
Fiona setzt wieder an: „Es war so geil, nee, ich habe ja zu dem Zeitpunkt im Plattenbau gewohnt …“
„Und die wohnt auch nicht besser.“
Fiona: „Pass auf – da ist die bei mir zu Hause und wird gefragt: ‚Ja, wie finden sie es denn, wie Fiona wohnt?‘ Und sie nur ganz trocken: ‚Fiona, Plattenbau – nicht schön‘. Und dann kommen wir zu ‚ihr nach Hause‘ … “
„Das hatte sie wahrscheinlich gemietet, oder was?“
„Pass auf, ich erzähle dir erst was drin war: Alles so ganz hübsch und es hingen Gemälde an der Wand. Und sie dann so: ‚Ja, das habe ich gemalt, da habe ich gerade meine kreative Phase gehabt … blah, blah, blah …‘ Und, das Geilste war: draußen stand so ein Schild: ‚Für Event und Veranstaltungen zu vermieten‘.“
„Oh, nee …“
„Die tat mir einfach so leid.“
„Die tut einem auch ein bisschen leid, aber die ist in dem Medien-Business total falsch aufgehoben.“
Na, dann kennen wir noch ein paar.
Oliva fühlt bei der Gsell-Geschichte an Naddel erinnert: „Das ist so ähnlich wie ‚Naddel‘ oder solche Leute … die einfach nur in das Geschäft gekommen sind, weil sie mit irgendjemand geschlafen haben. Und das ist immer schwer, denn die haben keinen Entertainment-Faktor. Die kriegt ja keinen geraden Satz raus. Und wie die auch aussieht und irgendwie tut sie nur so … und die hat ja auch kein Geld? Das hat sie alles irgendwie verjubelt. Ich weiß nur, dass Naddel ne eigene Fernsehsendung haben will – ja aber von was?!“
Dabei können wir auch über die finale Fiona lästern. Das machen Daniel („Auf der nach oben offenen Ferres-Skala“ ist Fiona mit ihrer Schauspielkunst durch die Decke gegangen“) und Olivia („Ist auch ne Taktik, ins Finale zu kommen: Die Leute in den Wahnsinn treiben und auf die Krone hoffen“) natürlich gern. Daniel hat es besonders auf Fiona abgesehen: Man hätte die Stabheuschrecken nicht zu den Dschungelprüfungen zugelassen, damit sie „Fiona nicht in den Wald entführen und zu ihrer Königin machen“. Und außerdem drehe „sich nicht immer alles nur um sie“. Korrekt.
Little Joey, den ich als Dschungelkönig sehen möchte, hat sich ein Motto aus Titanic gewählt. Es ist halt Romantiker. Und im Show-Biz: „Weil jeder Tag zählt.“
Und er liefert sich zu Claudelles Geburtstag einen ernsthaften Sangesstreit nach den ersten Schlückchen Sekt im Camp. Drei gegen eins. Joey will sich natürlich als Sänger profilieren und fährt Schnulzen von Boygroups oder aus Musicals gegen die Partyschlager („Fröhlich, feucht und frivol“), der drei Mädels ins Feld. Er glaubt offenbar, dass er es ohne Sextalk und mit Singsang ins Finale schafft. Hat er ja auch.
Heute, im Finale, haben wir den Auftrag, zu verhindern, dass ein Lästermaul den Dschungelthorn besteigt. Obwohl uns Olivia Jones weis machen will, dass sie alles im Camp verloren hätte: „Meine Würde, meine Angst vor abgemagerten Mega-Models … warte mal … was habe ich noch verloren? Meine Unschuld.“ Genau. Gewinnen möchte sie natürlich die Krone. Aber wird es reichen?
Freuen wir uns also aufs Finale 2013